Standortvorschlag „Am Wehrhahn“
PRESSEMITTEILUNG
+++ Neue Inititve für Opern-Diskussion in Düsseldorf +++
+++ Projektschmiede stellt weiteren Opernhaus-Entwurf vor +++
+++ Idee für neuen Standort am Wehrhahn kommt aus der Bürgerschaft +++
(Düsseldorf, 13.01.2020) Die Düsseldorfer Kultur-Beratungsgesellschaft Projektschmiede unterstützt die laufende Debatte zum Opernhaus mit einem Entwurf für einen Opern-Neubau auf
dem Grundstück des heutigen Kaufhofs am Wehrhahn. Das zwischen Schadow-, Tonhallen- und Oststraße gelegene Grundstück wäre aus Sicht der Projektschmiede-Geschänsführer, Architekt Jan Hinnerk Meyer und Kulturmanager Dr. Hagen W. Lippe-Weißenfeld ein geeigneter Standort mit hoher Qualität.
„Städtebaulich ist die Lage des Grundstücks sehr reizvoll. Das Grundstück liegt in der City und ist mit dem ÖPNV (U-Bahn- und Bushaltestelle vor der Tür) optimal erschlossen. Die neue Nutzung würde das ganze Quartier am Wehrhahn enorm aufwerten“, ist sich Architekt Jan Hinnerk Meyer sicher. Hagen Lippe-Weißenfeld ergänzt: „Die verschiedenen Denkmodelle – Sanierung der alten Oper oder Neubau an gleicher oder anderer Stelle – verlangen danach, neben dem Hafen und dem Rheinufer auch einen innerstädtischen Standort kritisch zu prüfen. Die Chance, hier mit der Quartiersattraktivierung, mit der Schließung des blaugrünen Rings in östlicher Richtung und mit der Mischnutzung des Gebäudes mit Kultur und Handel gleich mehrere Bedarfe auf einmal zu befriedigen, hätte großen Charme!“
Das aktuelle Kaufhof-Gelände ist erheblich größer als der derzeilge Footprint der Oper an der Heinrich-Heine-Allee. Die beiden Projektschmiede-Berater sind sich einig: „Da die Stadt Düsseldorf sich derzeit ohnehin in Gesprächen mit Karstadt/Kaufhof-Eigentümer René Benko befindet, wäre es lohnend, über eine mögliche veränderte Grundstücksnutzung nachzudenken. Vier Kaufhäuser (Carsch-Haus, Kaufhof an der Kö, Kaufhof an der Tonhallenstraße und Karstadt an der Tonhallenstraße) sind dauerhan vermutlich nicht erforderlich. Ein wertgleicher Grundstücksrealtausch, bei dem die Stadt Herrn Benko für das Kaufhof-Grundstück an der Tonhallenstraße ein anderes, wertgleiches Grundstück im Tausch anbieten würde, könnte eine zielführende Lösung für das alternative Denkmodell ‚Neubau an anderer Stelle‘ sein“, so Meyer und Lippe-Weißenfeld.
Der von der Projektschmiede vorgestellte Opernhaus-Entwurf hat eine transparente Doppelfassade, die den Verkehrslärm optimal abschirmt und zugleich mit einer intensiven Begrünung zur Verbesserung des Stadtklimas beiträgt. Das Gebäude hat eine Haupt- und eine Nebenbühne, deren Türme oben aus dem Dach herausragen. Sie sind mit Photovoltaik-Elementen versehen, die einer umweltfreundlichen Energieversorgung dienen. Die Heizung funktioniert über Erdwärme (Geothermie). Ziel ist es, ein CO2 neutrales Gebäude zu errichten. Das multifunktionale Opernhaus fügt sich nahtlos in das Einzelhandelsumfeld ein und schafft durch Läden auf 2 Etagen eine zusätzliche Belebung des Quartiers. Im großzügigen Eingangsbereich ebenso wie auf der spektakulären Dachterrasse mit 360 Grad-Panoramablick ist Gastronomie vorgesehen. Das Untergeschoss könnte eine Direktanbindung an die U-Bahn erhalten. Das Gebäude wird komplett unterkellert und enthält eine Tiefgarage, die über die Oststraße angedient wird. Über die Oststraße würde auch der gesamte Anlieferungsverkehr der Oper abgewickelt.
Die Idee, das Kaufhof-Grundstück für einen möglichen Opernneubau zu nutzen, kommt ursprünglich aus der Düsseldorfer Bürgerschaft. Architekt Bernhard von Kries, Vorsitzender der Aktionsgemeinschan Düsseldorfer Heimat- und Bürgervereine e.V. (AGD) hatte genau wie der Immobilienmakler Dr. Wulf Aengevelt ganz unabhängig voneinander die gleiche Idee. Dazu Jan Hinnerk Meyer und Hagen Lippe-Weißenfeld: „Wir sind begeistert, dass sich bekannte Persönlichkeiten und wichtige Multiplikatoren aus der Stadtgesellschaft so konstruktiv und ideenreich an der Debatte um das Opernhaus beteiligen. Genau solche konstruktiven Vorschläge werden gebraucht, um nach Prüfung aller Denkmodelle, derer es 5 an der Zahl gibt – (1) Generalsanierung, (2) Generalsanierung + Erweiterung, (3) Neubau an gleicher Stelle, (4) Neubau an anderer Stelle + Sanierung Altgebäude für eine andere Nutzung, (5) Neubau an anderer Stelle + Maximalverwertung des Bestandsgrundstücks (Hochhaus) – die aus künstlerischer, wirtschaftlicher und städtebaulicher Sicht beste Lösung zu finden.“
Kulturmanager Hagen Lippe-Weißenfeld ist angetan von dem Standort Tonhallenstraße, „weil er bis zum Ausbruch des 2. Weltkriegs ein historisch gewachsener, wichtiger Kulturstandort Düsseldorfs war.“ Im Jahr 1863 erwarb die Stadt Düsseldorf die auf diesem Grundstück befindliche Vergnügungsstätte, in der die ersten niederrheinischen Musikfeste stattfanden. Kaiser Wilhelm II. baute hier von 1889-92 den sog. „Kaisersaal“, außerdem gab es einen „Rittersaal“ und eine „Glashalle“ als Konzert- und Veranstaltungsbau. „An diese kulturhistorische Bedeutung des Standorts mit einem neuen Opernhaus anknüpfen zu können, hätte eine gewisse Logik und für die kulturelle Entwicklung Düsseldorfs großen Charme“, ist sich Lippe-Weißenfeld sicher, „denn das Haus läge noch dazu im erweiterten Bereich des blaugrünen Rings.“ „Die durch einen Neubau mit einem Nutzungsmix (Oper, Handel, Büros, Gastronomie, Dachterrasse mit 360-Grad-Panoramablick) geschaffene Anziehungskraft würde das ganze östliche Innenstadtquartier aufwerten“, ist Architekt Jan Hinnerk Meyer überzeugt. „Der östliche Teil der Schadowstraße darf qualitativ nicht hinter den Bereich rund um den Kö-Bogen II zurückfallen, weshalb in absehbarer Zeit ein neuer städtebaulicher Impuls zwingend notwendig ist“, so Meyer. Beide Projektschmiede-Geschäftsführer sind sich einig, dass die Stadt den Standort unbedingt prüfen sollte, um neben dem Hafen und dem Rheinufer einen weiteren Neubau-Standort als Alternalve zum Grundstück Heinrich-Heine-Allee zu erhalten. „Der Charme dieser Lösung liegt zweifelsfrei auch darin, dass der Hofgarten von dieser Maßnahme nicht betroffen wäre. Uns allen ist bewußt, dass ein neues Opernhaus an der Heinrich-Heine-Allee auf jeden Fall einen erheblich größeren Footprint bräuchte als das jetzige und damit erheblich in den Hofgarten eingreifen würde. Die damit verbundenen Schwierigkeiten hätte man beim Kaufhof-Grundstück vermieden“, so die beiden Projektschmiede-Berater.
Studie 2018/2019